Tafel 8 | Hotel Danis
Der Wandel von der Post via Ballsaal zum Tennisplatz mit Hotel
Im 19. Jahrhundert trafen sich hier die Menschen, als sie zur Post oder auf den Markt gingen. Dann baute Anton Lenz-Dosch eine Post mit Gasthof, bis Luzi Brunold 1923 als neuer Besitzer das Hotel Danis gründete und mit rauschenden Festen im Ballsaal und Tennisplatz den Tourismusbetrieb ankurbelte.
Die Aclas vom Sanaspansbach bis zum heutigen Hotel Danis bildeten den Weiler Lai (romanisch für See). Dank seiner Lage im Talboden erhielt Lai eine gewisse Zentrumsfunktion. So befanden sich am nördlichen Dorfeingang die Postablage und der Marktplatz. Der Obervazer-Heide-Markt, der jeweils Anfang Juni stattfand, wurde von Bauern und Viehhändlern aus dem Albulatal und dem Oberhalbstein besucht. 1854 erbaute Anton Lenz-Dosch ein neues Haus mit einer Gastwirtschaft, aus der das spätere Hotel Danis hervorging. Das bescheidene Wirtshaus am Marktplatz mit seinen vier Gästebetten bot vor allem reisenden Kaufleuten und Viehhändlern Unterkunft. Seit 1857 beherbergte es auch die Postablage und wurde später „zur Post“. 1885 erwarben die Hoteliers Georg Brügger aus Churwalden und Anton Jost aus Lenz das Haus. 1886 war die auf 20 Betten erweiterte Post laut Bündner Tagblatt „mit Curanten dicht gefüllt“. 1888 wechselte die Postablage ins Lenzerhorn und die Post wurde Zur Alten Post. Einige Jahre führte sie Bauunternehmer Paterlini als Pächter, 1917 ersteigerte er die Pension Bellevue.
Luzi Brunold erwarb die Alte Post 1923 und nannte sie fortan Hotel Danis. 1930 wurde sein Ausbauprojekt für 20 zusätzliche Betten genehmigt, nachdem das ursprünglich ambitiösere Erweiterungsprojekt um 50 Betten gestützt auf das Hotelbauverbot von 1924 gescheitert war. Das vornehme Danis war neben Kurhaus und Schweizerhof eine der ersten Adressen am Platz und veranstaltete im Ballsaal rauschende Feste. Wie die Grand Hotels Kurhaus und Schweizerhof verfügte das Haus über eigene Tennisplätze.
1912 baute Prof. Josef Blaesi nordöstlich vom Danis sein Parkhotel.