Kultur am Pass Lenzerheide
Malix, Churwalden & Parpan
Geschichte
Die heutige politische Gemeinde Churwalden entstand am 1. Januar 2010 durch die Fusion der drei Gemeinden des Churwaldnertals – Malix, Churwalden und Parpan. Zur Gemeinde gehören auch die Ortsteile Meiersboden, Passugg und Brambrüesch sowie eine Vielzahl von kleineren Walsersiedlungen. Im 13./14. Jahrhundert wurde das Churwaldnertal durch die deutschsprachigen Walser besiedelt. Die Gemeinde zählt rund 2200 Einwohner. Das Gemeindegebiet umfasst 49 km2. Der tiefste Punkt liegt auf 630 m.ü.M. in Meiersboden und der höchste Punkt auf 2683 m.ü.M. auf dem Parpaner Schwarzhorn. Die Kantonsstrasse durchquert das Gemeindegebiet und ist als Teil der Julierroute schon seit Jahrhunderten eine wichtige Verbindungsstrecke auf der Nord-Süd-Achse. Der öffentliche Verkehr wird durch das Postauto Graubünden gewährleistet.
Zahlreiche Landwirtschafts-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe bieten ihr Können und Arbeitsplätze an. Wirtschaftlicher Hauptmotor in der Gemeinde Churwalden ist der Winter- und Sommertourismus. Bei Malix befindet sich die Ski- und Wanderregion Brambrüesch-Dreibündenstein. Churwalden ist das Einstiegsportal in die Tourismusregion Arosa Lenzerheide und Standort der 3100 m langen schienengeführten Rodelbahn Pradaschier. Sehr beliebt ist im Sommer das nostalgische Freibad Churwalden. Parpan ist der Zielort der bekannten Ski-Weltcuppiste Silvano Beltrametti sowie der Standort der Schau-Alpkäserei.
Das Klima des Churwaldnertals eignet sich besonders gut für die Lufttrocknung von Fleisch, weshalb hier diese Art der Fleischkonservierung eine sehr grosse und lange Tradition hat. Kleine und grosse Verarbeitungsbetriebe haben ihren Sitz in unserer Gemeinde.
In Passugg werden die Mineralwasser Passugger und Allegra abgefüllt. Im ehemaligen Kurhaus von Passugg werden an der Schule für Touristik und Hotellerie junge Leute aus der ganzen Welt ausgebildet.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten
Burg Strassberg Malix: Südöstlich des Dorfes Malix erbauten die Freiherren von Vaz in der Mitte des 12. Jahrhunderts eine Burg. Sie gelangte im Jahre 1259 an die Herren von Strassberg, von denen sie den Namen hat und deren Sitz wurde. Im Jahre 1339 wurde sie an den Grafen von Toggenburg verkauft. Am 5. März 1499 wurde sie als österreichischer Vorposten im Schwabenkrieg zerstört. Der Verein Burg Strassberg Malix hat die Burgruine fachkundig saniert und unter Einbezug des alten Sägereigebäudes in unmittelbarer Nähe einen attraktiven öffentlichen Begegnungsplatz mit Feuerstelle erstellt.
Klosterkirche Churwalden: Im 9. Jahrhundert wird bereits ein Kloster St. Maria mit einem Hospiz in Churwalden erwähnt. Die alte Klosterkirche am Nordeingang des Dorfes Churwalden ist heute ein nationales Denkmal, das mit viel Aufwand restauriert wurde. Es ist eine „Lettnerkirche“, von denen es in der Schweiz nur ganz wenige gibt. Lettner nennt man die Trennmauer im Innern der Kirche, die den Mönchschor vom Laienschiff trennt. Bis zum Bau einer eigenen protestantischen Kirche mitten im Dorf im Jahre 1968, benützten die Katholiken den Mönchschor und die Evangelischen das Laienschiff für ihre Gottesdienste.
Frei stehender Kirchturm Parpan: 1636 erhielten die Parpaner vom Abt zu Roggenburg die Erlaubnis, die Reste der alten Kapelle für den Neubau eines Kirchturmes auf dem Bühl zu verwenden, weil der alte Turm und Glockenstuhl baufällig wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt, 1489 bis 1633, muss ein kleines Gotteshaus bestanden haben, an dessen Seite ein Turm stand. Der neue frei stehende und erhöhte Turm der reformierten Kirche Parpan aus dem Jahre 1636 gibt uns heute manche Rätsel auf und ist eine echte Rarität. Daher gebührt dem Kirchturm zu Parpan kirchenarchitektonisch eine besondere Bedeutung.