Tafel 12 | Villa Viola
Ein Stein, der heute noch schmückt
Diese Tafel dient auch als Dankeschön für die heutigen Eigentümer, denn sie bewahrten das Tuffsteinkleid, das die Brüder Meisser aus Chur 1905 aus dem Steinbruch von Briula, drüben über dem Heidsee, einsetzten. Eine Art Hommage an die Pionierzeit der Kurortgründung. Erbaut vom berühmten Engadiner Architekt Nikolaus Hartmann jun.
Die Brüder Meisser aus Chur zählen zu den Pionieren der Lenzerheide. Wilhelm Meisser initiierte die Gründung der Aktiengesellschaft Kurhaus Lenzerheide und präsidierte den Verwaltungsrat, dem auch sein Bruder Emanuel angehörte. Dieser drängte unentwegt zur Erschliessung der Heide, veröffentlichte einen der frühesten Skiführerbücher und war Hauptinitiant des ersten Skikurses der Schweiz auf der Lenzerheide. Ihm sind auch Weganlagen auf die nahen Berge zu verdanken (1893/4 Rothorn und Lenzerhorn) und der Ausbau des alten Schynweges. Christian Meissers Fotografien machten die Heide und das Bündnerland weiten Kreisen bekannt.
1905 bauten die Brüder Meisser ihre Tuffsteinvilla auf der hügeligen Weite der Lenzerheide. Das Baumaterial stammte aus ihrem Steinbruch in Briula. Strom bezogen sie ab der Transformerstation beim Kurhaus, welche über eine Freileitung vom Elektrizitätswerk Meisser & Cie beim späteren Hotel Seehof beliefert wurde.
Es ist das Verdienst der heutigen Eigentümer, dass die Villa Viola in ihrem Tuffsteinkleid immer noch ein aussagekräftiges Zeugnis aus der Pionierzeit der Kurortsgründung bietet.